SFB 303 Discussion Paper No. A-423

Author: Hildenbrand, Werner
Title: Francis Ysidro Edgeworth: Der Kern einer Tauschwirtschaft und vollständiger Wettbewerb
Abstract: Von den zahlreichen Beitraegen Edgeworth's zur Wirtschaftstheorie ist seine Analyse des Tauschhandels (barter) bei unvollständigem und vollständigem Wettbewerb die mit Abstand groesste und originellste Leistung. In der heutigen Terminologie wuerde man diesen Beitrag Edgeworth's als "Grenzwertsatz ueber den Kern einer Folge von Replika-Oekonomien" formulieren. Die Tiefe und Originalitaet der Analyse von Edgeworth besteht in der expliziten Modellierung des Wettbewerbsgrades durch die Anzahl der Individuen, die an der Tauschwirtschaft teilnehmen. In einer Tauschwirtschaft mit endlich vielen Teilnehmern ist der Wettbewerb stets unvollstaendig. Deshalb modelliert Edgeworth "vollstaendigen Wettbewerb" als eine asymptotische Eigenschaft einer Folge von Tauschoekonomien, wobei die Anzahl der Teilnehmer an der Oekonomie mit zunehmendem n unbegrenzt wächst. "Vollständiger Wettbewerb" liegt also nur "im Limes" vor. Der Begriff eines Marktgleichgewichtes einer Tauschoekonomie (Walras) setzt implizit "vollstaendigen Wettbewerb" voraus. Für eine Ökonomie mit endlich vielen Teilnehmern führte Edgeworth deshalb einen neuen Gleichgewichtsbegriff ein: die "final settlements". Diesen Gleichgewichtsbegriff nennt man in der heutigen Literatur den Kern. Edgeworth's "Grenzwertsatz" besagt, dass bei "vollständigem Wettbewerb" diese beiden völlig verschiedenen Gleichgewichtsbegriffe -- Marktgleichgewicht und Kern -- uebereinstimmen.
Keywords:
JEL-Classification-Number:
Creation-Date: November 1993
URL: ../1993/a/bonnsfa423.pdf

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